Jeder von uns hat es in seinem Leben, ohne viel darüber zu wissen. Nur die wenigsten setzen sich damit auseinander. Ja genau, ich rede von Holz. Holz ist weltweit der bedeutendste Rohstoff. Man kann es als Baumaterial verwenden. Dabei sollte man aber die Besonderheiten kennen, da es sich von vielen weiteren Werkstoffen unterscheidet. Es gibt tausende Arten von Holz. Aber nur die wenigsten kennen diese. Aus welchem Holz ist mein Tisch oder mein Kleiderschrank? Aus was besteht mein Bilderrahmen? Wie heißt das Holz von meinem Badezimmerschrank? Ist das überhaupt Holz? Der Werkstoff ist eine echte Herausforderung für Schreiner, Tischler oder Menschen, die das als Hobby ausüben. Es ist auch ein sehr teures Hobby. Aber wie sieht es aus mit der Verarbeitung von Holz und Metall? Tobi übt dieses Hobby aus und erklärt uns wie es dazu kam, was ihn dazu bewegt und auf welche Basics er selbst achtet, wenn er etwas baut.
Wie hat sich deine Liebe zu deinen Holzprojekten entwickelt?
Angefangen hat alles, als ich mit meinem Opa ein Rennauto und ein Bötchen gebaut habe. Das Bötchen war ehrlich gesagt mein absoluter Favorit. Wir haben Holz genommen und es mit Nägeln befestigt. Danach eine Schnur dran gebunden, die die Reling darstellen sollte. Anschließend haben wir das Bötchen auf der Alb fahren lassen und an eine Schnur gebunden, um Fische zu ärgern.
Mein Opa war und ist noch handwerklich begabt. Es gab also immer irgendetwas, was er gebaut hatte, auch für mich und meinen Bruder. Zum Beispiel Schatztruhen, eine Halfpipe für meine Fingerboards. Am liebsten mochte ich die Schwerter und Schilder, die er uns für Ritterspiele gebaut hat. In der Schule hat auch das Fach Technik mein größtes Interesse geweckt. So hat das eine zum anderen geführt und ja… jetzt ist das mein Hobby.
Ist das nur dein Hobby oder kannst du dir das auch beruflich vorstellen?
Ja, es ist „nur“ ein Hobby, vor allem, weil ich einen anderen Beruf habe. Ich hätte außerdem Angst, dass ich mir mit einer gewerblichen Ausübung meines Hobbys den Spaß an der Sache nehmen würde. Das Hobby ist allerdings sehr zeitintensiv. Man braucht hierfür Werkzeuge wie zum Beispiel eine Tischkreissäge, Oberfräse, Stichsäge und einen Hobel. Je nach dem, was man bauen oder bearbeiten möchte.
Was bewegt dich dazu mit Holz zu arbeiten?
Der Spaß an dem Ganzen. Ich mache etwas, um danach etwas zu haben, was mir einen Nutzen bringt. Stell dir vor du siehst dich in deiner Wohnung um und denkst dir im Kopf: Mensch, da wäre ein Regal super schön. Der erste Schritt den ich mache ist mir zu überlegen, wie ich mir selbst etwas bauen könnte. Mein nächster Schritt ist das planen und sobald es geplant ist lege ich los. Das schönste daran ist eigentlich auch, dass ich die Dinge, die ich plane perfekt an meine Bedürfnisse anpassen kann.
Die Ideen kommen entweder durch meine Gedanken oder aus dem Internet, wenn mich etwas inspiriert, was mir gefällt, ich es aber doch gerne etwas anders hätte.
Gibt es Basics, auf die man achten muss, wenn man sich mit so einem Werkstoff auseinandersetzt?
Es gibt viel zu vieles. Ich weiß gar nicht wo ich hier anfangen soll. Einige Beispiele sind, dass man sehr genau auf die richtigen Verbindungsmöglichkeiten achten muss und beim Leimen, Dübeln und schrauben. Natürlich muss man auch auf die Holzart achten: Wie reagiert diese? Welche Behandlung ist diesem Werkstoff gerecht? Welche Farbe und Eigenschaften hat das Holz? Das sind nur sehr wenige Basics. Holz ist ein arbeitender Werkstoff. Man muss immer damit rechnen, dass wenn die Feuchtigkeit einzieht oder es eben austrocknet ändert sich das Gefüge.
Du hast schon mehrere Dinge gebaut. Vom Tisch bis zum Schlüsselanhänger. Wie viel Aufwand steckt dahinter?
Nun ja. Es kommt immer auf die Vorbereitung an. Und natürlich wie genau man daran arbeitet oder daran gearbeitet hat. Die Geschichte zu meinem Esstisch ist eigentlich ein ganz gutes Beispiel. Den habe ich bei meinen Eltern im Gästezimmer gemacht. Mit ganz primitiven Mitteln habe ich versucht daran zu arbeiten, gerade was die Erhöhung und die Unterlagen angeht. Der Tisch ist in der Mitte aus Epoxidharz und Steinen. Außen besteht er aus Holz und die Füße sind aus Metall. Nach dem ich die Tischoberfläche fertig hatte, ging es im Garten weiter. Dort musste ich bei dem Tisch die Epoxidharzfläche schleifen. Das war ein sehr großer Aufwand. Also effektive Arbeitszeit waren es ungefähr fünf Stunden, die sich aber über einen Zeitraum von zwei Wochen gezogen haben. Gerade das Wetter und die Bearbeitung selbst braucht sehr viel Zeit.
Im Gegensatz dazu ist ein Schlüsselanhänger viel weniger Zeitaufwendig, wenn man das passende Werkzeug hat. Alles ist viel kleiner und einfacher zum Handhaben.
Du hast schon in einigen Arbeiten Holz mit Metall verknüpft. Was genau gefällt dir daran besonders gut?
Die Holzfarbe und die Schraffuren harmonieren sehr gut mit Metall. Die Optik gefällt mir sehr gut. Es sind allerdings zwei Unterschiedliche Werkstoffe, die man dabei handhabt. Das bedeutet, man muss sich sehr viele Gedanken darüber machen, mit welchen Werkzeugen man welches Material bearbeitet. Es muss besonders darauf geachtet werden, dass die Materialien sich nicht gegenseitig beschädigen und die Art und Weise der Befestigung ausreichend ist.
Du hast auch einen Instagram-Account (@diy_craftperson_tobi). Was willst du mit deinen Projekten bezwecken?
Bezwecken ist hier ein sehr gutes Wort. Ich will damit einen Zweck erfüllen, dass ich mir bei vielen Dingen, gerade auch im Alltag, etwas aushelfen kann. Es hat alles einen Sinn und Zweck und sieht dabei auch noch gut aus. Die Dinge, die ich selbst bastle, kann ich meistens benutzen.
Steht schon ein nächstes Projekt an?
Es stehen immer mehrere Projekte an. Die meisten meiner „nächsten“ Projekte werden sich erstmal auf meine Wohnung und auf die Wohnung von meiner Familie beziehen. Wie zum Beispiel Dekorationen, wie Wandregale, oder nützliche Ablagevorrichtungen.
Was ist dein Statement?
„Machts ned, ist arschteuer!“
Damit will ich sagen, es ist kein vergleichbares Hobby, wie ein Verein, der einen monatlichen kalkulierbaren Beitrag verlangt. Es kommt darauf an was man macht, wie viel man davon macht und was für Materialien man für seine Projekte braucht. Das alles kann ganz schön in den Geldbeutel gehen. Dennoch ist es ein unfassbar erfüllendes Gefühl ein Projekt fertig gestellt zu haben und eventuell Freunden und Familien zu präsentieren. Anderen Menschen eine Freude damit bereiten und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Ein sehr spannendes Hobby! Na hat dieses Interview euer Interesse geweckt?
Vielen Dank fürs Lesen! Lasst gerne Feedback da. Falls ihr irgendwelche Eigenschaften, Hobbys oder weitere Themen habt, meldet euch gerne bei mir! 😊 ~M