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Der Weg in die Selbstständigkeit

Was hast du so in deiner Kindheit gemacht? Ich habe mit 13 noch Tagebücher geschrieben, Kinderspiele gespielt, bei Oma und Opa geschlafen und hatte „Mädelscliquen-Treffen“ auf dem Dachboden einer Freundin. In der Zeit hat Jakob sich schon für die Technik interessiert und seinen Traumjob entdeckt. Mal ehrlich, wie viele von euch saßen mit 13 zu Hause und haben sich gefragt wie ein Computerspiel funktioniert? Über die Hälfte hat es wahrscheinlich einfach gespielt, weil es Spaß gemacht hat und hatte damals, wie auch heute, kein Interesse daran wie der ganze Spaß funktioniert. Aber in dem Interview soll es gar nicht um Computerspiele gehen. Es geht um die Selbstständigkeit. Jakob hat durch sein recht frühes Interesse an der Informatik und natürlich auch durch ein bisschen Einfluss seiner Familie, herausgefunden dass er selbst einmal Selbstständig werden möchte. Und das hat er sehr früh versucht umzusetzen. Studieren, arbeiten als Werkstudent und selbstständig sein. Was genau dahinter steckt… Lies doch einfach selbst!

Was die Lernebene angeht hast du schon sehr viel erlebt. Was hast du nochmal alles studiert?

Direkt nach dem Abitur bin ich in Karlsruhe an eine Duale Hochschule und habe Maschinenbau, mit dem Schwerpunkt Konstruktion und Entwicklung studiert. Nach meinem Abschluss habe ich mein Informatikstudium angefangen, das ging so ungefähr ein Jahr. Während dessen habe ich in einem Unternehmen gearbeitet. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass die Motivation bei der Arbeit größer war, als im Studium. Meine Prioritäten waren einfach falsch gesetzt. Deshalb habe ich meinen Job aufgegeben und weiterstudiert. Irgendwann habe ich dann in Bonn neu angefangen, weil es in Karlsruhe nicht so gut funktioniert hat. Nach meinen Erfahrungen kann ich nicht empfehlen, am Anfang des Studiums viel zu arbeiten, da es nämlich dafür Geld gibt und die Motivation sich sehr schnell woanders lagert. Mein Tagesablauf sieht momentan so aus: Ich stehe morgens auf, studiere, lerne oder arbeite und abends gehe ich noch oft ins Fitnessstudio.

Wieso studierst du ausgerechnet Informatik? Was gefällt dir besonders daran?

Naja. Das Ganze hat angefangen als ich dreizehn Jahre alt war. Ich kann nicht genau sagen, was das Interesse in mir geweckt hat. Ich hatte damals einen Computer, auf dem konnte ich etwas spielen was mir super viel Spaß gemacht hat. Nur nach kurzer Zeit schon habe ich den Computer auseinandergenommen, um zu schauen wie das Spiel programmiert ist, weil mich das viel mehr interessiert hat, als das Spiel. Ich wollte schauen was ich damit alles machen kann und wie das Ganze funktioniert. So hat das Ganze angefangen. Ich ging auf Entdeckungstour und habe festgestellt, dass ein Computer unbeschränkte Möglichkeiten hat. Er kann alles auf der Welt  berechnen und je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto größer war der Einblick den ich bekommen habe, wie das Ganze im Detail funktioniert und wie viele Gedanken gut darin sind. Das was mich am meisten fasziniert hat, ist wie komplex und umfangreich ein PC ist.

Du hast dich recht früh selbstständig gemacht. Mit welchem Beruf?

In meiner Selbstständigkeit stehen sehr viele verschiedene Tätigkeiten. Ich betrachte die Selbstständigkeit als Grundlage. Ich habe mich recht früh als Selbstständiger angemeldet. Mit dem offiziellen Formular, kann ich wann immer ich möchte anfangen und arbeiten. Ich habe die Möglichkeit zu sagen, dass ich im Bereich der IT alles Beliebige anfangen und machen kann. Gerade jetzt ist bei mir die Selbstfindungsphase und die Auslebung im Beruf. Wenn ich rausgefunden habe, was mir am meisten Spaß bereitet, spezialisiere ich mich und schaue worin ich besonders gut bin. Mir ist sehr oft aufgefallen, dass Leute selbstständig werden möchten. Aber die meisten wissen nie womit. Anfangs hatte ich die Frage auch im Kopf. Da hat mir mein Vater, der auch selbstständig ist, sehr viel weitergeholfen. Er meinte zu mir: „Du musst nicht genau eine Sache machen, schreib einfach alles auf was du dir vorstellen kannst und worauf du Lust hast. Wenn das Amt es annimmt ist es doch super.“ Und so war es auch. Ich habe nun über zehn Bereiche, die ich auf meiner Website anbiete, mit dem abschließenden Bereich: „Vermittlung verwandter Dienstleistungen in dem Bereich“. Das bedeutet, dass zu allen Bereichen, die davor aufgelistet sind, ich Personen, die ich kenne weitervermitteln darf und dafür Provisionen bekomme. Das Ganze gilt auch, wenn das nur Kompetenzmittel sind, die diesen Bereich berühren.

Worauf muss man besonders achten, wenn man sich selbstständig macht?

Das wichtigste ist, dass man am Anfang nicht den Sprung ins kalte Wasser macht und sagt, dass man alles kündigt. Denn, wenn du dich von Anfang an darauf verlässt, dass alles gut läuft hast du einmal super viel Stress und dann wirst du auch nicht über die Runden kommen. Als Selbstständiger muss man sich erstmal einen Namen machen. Du musst dich bekannt machen, die Menschen müssen dich sehen können. Keiner hat so ein großes Budget, das meiste läuft eigentlich über Kontakte und Visitenkarten oder ähnliches. Man darf niemals die Hoffnung aufgeben, denn irgendwann kommt jemand auf dich zu, der zu dir sagt: „Hey ich habe etwas für dich“. Und genau das ist dann das, was einem Erfolg bringt.
Es ist zudem sehr wichtig, dass du bereit dazu bist, deinen Job eine gewisse Zeit zu leben. Deshalb ist Spaß am Job hier ein sehr wichtiger Faktor. Bei mir wird zum Beispiel sehr viel Freizeit mit reininvestiert, gerade abends bis spät in die Nacht. Anfangs sollte es ein Nebenprojekt sein, bis die ersten Aufträge kommen und man damit Geld macht. Wenn man genügend Aufträge hat, die man annehmen kann, sodass man sich über Wasser halten kann wechselt der Vollzeitjob vielleicht zu einem Nebenjob und die Selbstständigkeit wird ein Vollzeitjob. Halte immer deine Augen offen nach neuen Chancen, Kooperationen oder ein neues Konzept, wenn das alte nicht läuft. Der Rest zupft sich schon zusammen.

Hast du schon einen Tiefpunkt erreicht gehabt?

Anfangs war es sehr frustrierend, weil ich sehr viel dafür gemacht habe. Gerade die Zeit und die Arbeit, die man reininvestiert. Gerade hier passiert noch nichts, du verdienst nichts daran bist aber beschäftigt dir etwas aufzubauen. Für mich ist das aber kein Tiefpunkt gewesen. Ich war nicht abhängig davon und habe mich darauf eingestellt. Ich bin der Meinung, dass man einen Tiefpunkt erst dann bekommt, wenn man sich voll und ganz ohne einen anderen Job darauf einlässt. Wenn man es aber aus Leidenschaft, step by step tut, dann glaube ich nicht, dass dabei jemals ein Tiefpunkt erreicht wird.

Was ist deiner Erfahrung nach das Beste, was dir je passiert ist?

So einen Moment hatte ich leider noch nicht. Allerdings bin ich gerade so glücklich, dass ich eine Kooperation mit einer Firma habe. Dort arbeite ich mit jemandem zusammen, der seit zwanzig Jahren in dem Bereich ist. Ich kann dadurch sehr viel lernen und mein Niveau heben. Aber auch durch mein Studium lerne ich viel Neues dazu und all das auf einem sehr hohen Niveau. Ich glaube ich kann sagen, dass das mein Highlight ist. Ich glaube da kommt noch viel mehr an positivem Feedback, und genau das ist das Beste was mir je passiert ist.

Gibt es Basics, die man wissen sollte, wenn man den Weg in die Selbstständigkeit gehen möchte?

Auf jeden Fall sollte man nicht alles auf die Karte Selbstständigkeit setzen. Wie auch schon gesagt, sollte man es erstmal wachsen lassen und schauen wie es sich entwickelt. Dabei kann man kreativ und flexibel sein und auch wirklich etwas erleben. Ein weiterer Faktor sind die „Connections“. Diese sind Gold wert, denn ohne „Connections“ kann man in diesem Bereich nicht wirklich etwas hinbekommen. Das bedeutet, man sollte sehr viel im sozialen Bereich unterwegs sein, Leute kennen lernen denen man Visitenkarten mitgeben kann. Und ja, das sage ich als Informatiker.

Was war dein absolutes Lieblingsprojekt? Und wieso?

Mein absolutes Lieblingsprojekt ist sehr schwer zu sagen. Ich mache jeden Bereich momentan sehr gerne. Alles, bei dem ich merke das gefällt den Leuten und bringt etwas oder gerade mich selbst weiter fühlt sich ziemlich gut an. Ich kann nicht sagen, dass ich ein Lieblingsprojekt habe. Alle meine Projekte haben ihre Herausforderungen und sind spannend. Dadurch macht mir auch jedes einzelne ziemlich viel Spaß.

Wieso kannst du sagen „ich lebe meinen Job“?

Na ja. Ich mache von morgens bis abends nicht wirklich etwas anderes. Vor ein paar Wochen habe ich die alten Computer bei meinem Vater rausgeholt und angesehen. Da waren auch noch alte Programmierprojekte vom Jahr 2011 zu finden. In dem Jahr war ich gerade mal 14. Seither wurde es immer mehr. Wenn ich in meinem Alltag mit dem lernen und dem Arbeiten fertig bin Programmiere ich meistens weiter. Also der Satz „ich lebe meinen Job“ trifft ganz gut auf mich zu.

Hat man als Selbstständiger Ängste?

Mit Sicherheit haben einige Ängste. Ich selbst bin grundsätzlich eine Person, die nicht sehr viele Ängste hat. Klar habe ich hin und wieder Sorgen und ich mache mir auch Gedanken. Gerade die Fragen: „Wo soll das alles hinführen? Welchen Weg gehe ich?“ rauben einen nachts den Schlaf. Aber das sind keine Ängste, sondern eher Planungen. Es wäre falsch sich von Ängsten beeinflussen zu lassen. Es fordert eher Mut. Wenn ich es nicht packe habe ich die Sicherheit, dass ich nebenbei noch bei einer Firma arbeite. Außerdem gibt es immer einen Plan B. Solange man keine Familie hat, die man versorgen muss und für sich lebt besteht keine Gefahr etwas zu verlieren. Ich denke einige trauen sich nicht in die Selbstständigkeit aus Angst davor alles zu verlieren. Aber das braucht man nicht. Man gibt nichts dafür auf und man schmeißt nichts hin oder lässt nichts fallen. Die Zeit, die ich in meiner Freizeit mit anderen Dingen verbringe, verbringe ich nun mit meinem Hobby. Und die vierzig Euro die ich gezahlt habe, um mich anzumelden, waren es mir definitiv Wert.

Dein Lebensmotto? Dein Statement?

Das wichtigste ist einfach keine Angst haben und es ausprobieren. Lass dir von andren nichts einreden. Es ist dein Leben und deine Zukunft. Ein Risiko ist nicht wirklich dabei. Viele denken da ist eins, aber wenn man es richtig macht hat man nichts zu befürchten.

Du hast nichts zu verlieren. Gerade wenn du noch jung und unabhängig bist. Was mich interessiert ist: Wie viele von euch möchten denn auch einmal selbstständig sein? Und wie viele von euch sind es schon? Womit habt ihr euch selbstständig gemacht? War der Weg dahin hart?
Falls ihr Fragen zur Informatik oder zur Selbstständigkeit habt, dann schreibt Jakob doch einfach auf Instagram. Vielen Dank fürs Lesen! Lasst mir gerne Feedback da! Falls ihr irgendwelche Eigenschaften, Hobbys oder weitere Themen habt, die ihr interessant findet, oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der jemanden kennt, … ihr kennt das Spielchen, meldet euch gerne bei mir! ~M😊

Momo

Hey! Willkommen auf meinem Blog. Ich bin 26 und schreibe für mein Leben gern. Auf meinem Blog findest du einmal den Journal, in dem ich Interviews durchführe und dir aktuelles mitteile, aber auch die TeaTimeStories, in denen es um Gedankengänge und Kurzgeschichten geht, als auch mein E-Book "We all are just Stories" in dem mehrere Kapitel meiner Kurzgeschichte veröffentlicht sind. Außerdem habe ich seit 2021 einen Podcast mit Annika, der heißt Foto meets Video - auch diesen kannst du hierüber hören. Viel Spaß beim Stöbern! :) Deine Momo

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